Vier bunte Kreise auf dunklem Hintergrund auf denen Symbole für Barrierefreiheit zu sehen sind.
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Barrierefreiheit in Newslettern: Wie du E-Mails für alle zugänglich machst

Barrierefreiheit wird mit dem nahenden Inkrafttreten des neuen Barrierefreiheitsgesetzes immer wichtiger. Unternehmen sind nun gefordert, ihre digitalen Inhalte so zu gestalten, dass sie von Menschen mit Behinderungen leicht zugänglich sind. Hier erfährst du in 15 Schritten, wie du deine Newsletter entsprechend anpassen kannst, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Mit der bevorstehenden Einführung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) am 28. Juni 2025 stehst du als Unternehmen vor der Herausforderung, deine digitalen Dienstleistungen barrierefrei zu gestalten. Dieses Gesetz, das die EU-Richtlinie zum European Accessibility Act (EAA) umsetzt, verlangt, dass Werbemittel von Menschen mit Behinderungen ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Das BFSG zielt darauf ab, die Zugänglichkeit digitaler Dienstleistungen zu verbessern und schließt explizit Online-Dienste wie Webseiten, E-Mails und Newsletter ein, da sie ein integraler Bestandteil der digitalen Kommunikation und häufig ein zentraler Kanal in der Kundenansprache sind.

Du musst nun sicherstellen, dass deine digitalen Inhalte barrierefrei sind. Als erfahrene Agentur haben wir 15 präzise Schritte zusammengestellt, die dir helfen, deinen Newsletter barrierefrei zu gestalten und somit den neuen gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

15 Schritte für barrierefreie Newsletter:

  1. Verwendung lesbarer Schriftarten und angemessener Schriftgrößen: Wähle Schriftarten, die auf allen Geräten gut lesbar sind und stelle sicher, dass die Schriftgröße groß genug ist, um auch von Personen mit Sehbeeinträchtigungen ohne Vergrößerung gelesen werden zu können.
  2. Hohe Kontraste zwischen Text und Hintergrund: Gestalte deine Newsletter mit starken Kontrasten, um die Lesbarkeit zu verbessern. Dunkler Text auf hellem Hintergrund oder umgekehrt hilft Personen mit eingeschränkter Sehkraft, die Inhalte besser zu erfassen.
  3. Bereitstellung von Alternativtexten für alle Bilder: Es ist entscheidend, dass alle visuellen Inhalte mit Alternativtexten versehen sind. Diese Texte beschreiben, was auf den Bildern zu sehen ist und sind unerlässlich für Nutzer, die auf Screenreader angewiesen sind.
  4. Ergänzung von wichtigen Informationen in Textform: Stelle sicher, dass wesentliche Informationen nicht nur in Bildern enthalten sind. Textbasierte Informationen gewährleisten, dass alle Nutzer Zugang zu diesen wichtigen Daten haben, auch wenn die Bilder nicht geladen werden oder von Screenreadern nicht erfasst werden können.
  5. Klare und einfache Strukturierung der Inhalte: Nutze eine logische Anordnung mit deutlich markierten Überschriften und einfachen Layouts. Dies hilft allen Nutzern, die Informationen leichter zu navigieren und zu verstehen.
  6. Technische Begriffe einfach erklären: Vermeide Fachjargon und erkläre komplizierte Konzepte in einfacher Sprache, um auch ältere Nutzer oder solche mit kognitiven Einschränkungen zu erreichen.
  7. Klare Beschriftung von Links und Buttons: Verwende eindeutige Beschreibungen für Links und Buttons wie „Mehr erfahren über unser Produkt“ statt „Hier klicken“, um die Klarheit und Zugänglichkeit zu erhöhen.
  8. Tastaturnavigation ermöglichen: Stelle sicher, dass dein Newsletter vollständig über die Tastatur navigierbar ist, was für Nutzer mit motorischen Einschränkungen essenziell ist.
  9. HTML-Formatierung: Nutze HTML-Standardformate, die mit assistiven Technologien kompatibel sind, um Barrierefreiheit zu gewährleisten.
  10. Vermeidung von nicht pausierbaren Animationen: Integriere keine Animationen oder automatischen Bildwechsel, die nicht angehalten werden können, da diese für manche Nutzer hinderlich sein können.
  11. Responsives Design: Implementiere ein responsives Design, das eine optimale Ansicht auf verschiedenen Geräten wie Desktops, Tablets und Smartphones ermöglicht.
  12. Untertitel und Textbeschreibungen für Videos: Biete Untertitel oder detaillierte Textbeschreibungen an, um Videos für Hörbehinderte oder gehörlose Nutzer zugänglich zu machen.
  13. Transkripte für Audioinhalte: Füge Transkripte für alle Audioinhalte hinzu, damit diese auch von Nutzern, die nicht hören können, zugänglich sind.
  14. Barrierefreiheit von Anhängen: Achte darauf, dass alle Anhänge, wie PDFs, den Standards der Barrierefreiheit entsprechen.
  15. Barrierefreiheit von verlinkten Seiten: Sorge dafür, dass alle extern verlinkten Seiten ebenfalls barrierefrei sind, um eine durchgehend zugängliche Nutzererfahrung zu bieten. (Landingpage)

Sanktionen und Konsequenzen:

Wenn du die Barrierefreiheitsanforderungen nicht einhältst, riskierst du nicht nur rechtliche Schritte und mögliche Bußgelder, sondern auch einen Reputationsverlust, besonders bei inklusionsbewussten Kunden und Interessenverbänden. Es ist daher essenziell, dass du deine Newsletter und andere digitale Dienste entsprechend anpasst.

Vorteile der Barrierefreiheit:

Die Einhaltung des BFSG bringt neben der Vermeidung von Sanktionen erhebliche Vorteile mit sich. Eine verbesserte Barrierefreiheit erweitert die Reichweite deiner Newsletter und verbessert die Nutzererfahrung für ein breiteres Publikum. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit aller deiner Kunden, sondern stärkt auch dein Markenimage und die Kundenbindung.

Umsetzung in die Praxis:

Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, empfehle ich, Barrierefreiheits-Checker einzusetzen, deine Newsletter mit Screenreader-Software zu testen und Feedback von einer diversen Testgruppe einzuholen. Auch die Bereitstellung einer Textversion neben der HTML-Version kann die Zugänglichkeit verbessern.

Durch proaktive Anpassungen und Tests kannst du sicherstellen, dass deine Newsletter und andere digitale Dienstleistungen nicht nur gesetzeskonform, sondern auch für alle Nutzer zugänglich und ansprechend sind.

Immer mehr Senioren in Deutschland gehen online

Die Internetnutzung unter Senioren in Deutschland hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Bei den über 60-Jährigen sind 69,7 % online, während bei den über 80-Jährigen etwa 37 % das Internet nutzen (Statista, BMFSFJ). Besonders bei den über 70-Jährigen stieg der Anteil der Internetnutzer von 29 % im Jahr 2014 auf 65,5 % im Jahr 2022 (Statista). Senioren nutzen das Internet vor allem für E-Mails, Nachrichten und Messenger-Dienste, zunehmend auch für Online-Einkäufe (medienkompass).

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